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Freitag, 24. Juli 2009

Kreditverbriefungen: Funded Sale und Unfunded Sale

Innovative Kreditverbriefungen waren ein wichtiger Grund für die Finanzkrise. Neben den bereits angesprochenen Formen echte bzw- sythetische Verbriefung, sind auch Fundes bzw. Unfunded Sales zu unterscheiden.

Diese Formen von Kreditverbriefungen werden hier skizziert: Beim Funded Sale leistet der Käufer (Risikonehmer) eine Zahlung in Höhe des aus dem Kreditportfolio vermuteten Risikos, welche anschließend in Anleihen angelegt wird und im Forderungsausfall dem Originator zusteht, ansonsten erhält der Käufer diese zurück. Eine echte Verbriefung stellt stets einen Funded Sale-Handel dar. Im Gegensatz dazu lässt sich ein Unfunded Sale mit einem Versicherungsgeschäft vergleichen. Beim Erwerb durch den Risikonehmer fließen keinerlei Geldleistungen. Dieser erhält jedoch vom Originator regelmäßige Zahlungen (im Sinne einer Versicherungsprämie). Im Fall von Forderungsausfällen muss der Risikonehmer dann an den Originator Kompensationszahlungen leisten. Neben Funded und Unfunded Sale sind auch Mischformen – sogenannte Partially Funded-Geschäfte möglich.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Echte und synthetische Verbriefungen (True bzw. Synthetic Securisation)

Eine wesentliche Ursache für die aktuelle Finanzkrise war die wachsende Nutzung innovativer Formen der Kreditverbriefung. Solche Kreditverbriefung und der Kreditrisikotransfer weisen vielfältige Varianten auf. In der Realität sind zwar häufig Mischformen anzutreffen, generell kann man die Verbriefungsarten jedoch nach der echten und synthetischen Verbriefung unterscheiden.

Echte Verbriefung bzw. True Securisation

Bei einer echten Verbriefung werden Kredite und die damit verbundenen Kreditrisiken des Originators (zum Beispiel einer Bank) zum Barwert verkauft und somit aus dessen Bilanz gestrichen. Der Transfer des Forderungspools und der damit verbundenen Kreditrisiken auf den Käufer erfolgt unter anderem durch Asset Backed Securities (ABS) –kreditbesicherte Wertpapiere mit einer Laufzeit von mehreren Jahren.

Synthetische Verbriefung (Synthetic Securisation)

Im Gegensatz dazu bleiben bei der synthetischen Verbriefung die Kredite in der Bilanz des Originators, nur deren Ausfallrisiken werden veräußert und verbrieft. Dies findet bei einzelnen Krediten durch den Einsatz von Kreditderivaten (Credit Default Swaps [CDS]) statt, bei der Verbriefung des gesamten Kreditportfolios kommen dagegen Collateralised Debt Obligations (CDO) zum Einsatz.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Finanzkrise 2007

Die Chronologie der Finanzkrise 2007 ist mit unserem heutigen Wissen besonders interessant. Der Ablauf der Finanzkrise im Jahr 2007 ist nachstehend in einigen Schlagworten zusdammengefasst:
  • 15. Juni 2007: Die Rating-Agentur Moody’s stuft 131 Ratings von ABS mit Hypothekenkrediten aus dem Subprime-Markt herunter.
  • 10. Juli: Die Ratiing-Agenturen S&P und Moody’s stufen verschiedene ABS und CDOs mit Volumina von 7,3 Mrd. US-Dollar um 5 Mrd. US-Dollar zurück.
  • 11. Juli: Die Rating-Agentur Moody’s kündigt die Überprüfung einer Herabstufung von weiteren 184 CDOs an.
  • 1. August: Die IKB kündigt Verluste von 3,5 Mrd. Euro aufgrund ihres Engagements im US-Hypothekenmarkt, in Verbindung mit dem Rhineland Funding an.
  • 6. August : Die American Home Mortgage Investment Corporation muss wegen Zahlungsunfähigkeit aus Kreditrückständen Insolvenz anmelden.
  • 9. August: Die EZB stellt mit einem Schnelltender in Höhe von rund 95 Mrd. Euro Zentralbankgeld am Interbankenmarkt zu Verfügung.
  • 17. August: Die FED senkt den Diskontsatz um 50 Basispunkte und kündigt eine Verlängerung der Finanzierungsdauer auf bis zu 30 Tage an. Der Sachsen LB wird von Seiten des DSGV eine Kreditlinie in Höhe von 17,3 Mrd. Euro eingeräumt.
  • 24. August: Die EZB führt ein zusätzliches längerfristiges Refinanzierungsgeschäft in Höhe von 40 Mrd. Euro durch.
  • 26. August: Die Sachsen LB wird aufgrund ihrer Liquiditätsprobleme an die Landesbank Baden-Württemberg verkauft.
  • 6. September: Da sich die Lage auf dem Geldmarkt weiter zuspitzt, speist die EZB mittels eines Schnelltenders nochmals rund 42 Mrd. Euro ein.
  • 11. September 2007: Da der Tagesgeldsatz unterhalb des Leitzinsniveaus von 4% gefallen ist, werden von der EZB 60 Mrd. Euro an Liquidität kurzfristig absorbiert...
Weitere ausführlichere Informationen zur Chronologie der Finanzkrise im Jahr 2009 gibt es im unter der ISBN 3837092089 bestellbaren Buch.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Finanzkrise 2008

Die Ereignisse der Finanzkrise in 2008 haben Deutschland schwer getroffen. Bereits 2007 war abzusehen, dass 2008 für Deutschland kein einfaches Jahr wird. Trotzdem haben nur Experten die Schwere der Finanzkrise in 2008 vorausgesehen.

Finanzkrise 2008: Hoffnung durch Konjunkturprogramm

Im Februar 2008 verabschiedete der amerikanische Kongress ein Konjunkturprogramm in Höhe von 150 Mrd. US-Dollar. Grosse Hoffnungen wurden an diese Programm geknüpft. Bald wurde offenbar, dass die Finanzkrise sogar die unmittelbare Existenz grosser Banken bedroht. Auch daher übernahm die FED bilanzielle Risiken in Höhe von 29 Mrd. US-Dollar als am 14. März das amerikanische Investmenthaus Bear Stearns an die Bank J.P. Morgan Chase verkauft wurde.

Finanzkrise 2008: Erste Banken brechen zusammen

Im Juli 2008 bricht die kalifornische Hypothekenbank IndyMac zusammen. Auch die sehr bedeutenden US-Hypothekengiganten Fannie Mae & Freddie Mac geraten immer mehr in Bedrängnis. Im September verschärft sich die Kriose bei den Banken weiter. Die Investmentbank Merrill Lynch erwirtschaftet einen Verlust im dritten Quartal nach Steuern von insgesamt 5,1 Mrd. US-Dollar. Sie wird von der Bank of America aufgekauft. Auch der Versicherungsriese AIG gerät durch Milliardenverluste in akute Geldnot. Die US-Notenbank muss die AIG mit einem Kredit von 85 Mrd. US-Dollar retten.
Am 15. September geschieht dann das Unvorstellbare: Die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers meldet Insolvenz an und löst damit eine Panikwelle auf den internationalen Finanzmärkten aus. Auch die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley vermelden Gewinneinbrüche (21. September). Diese beiden letzten verbliebenen US-Investmentbanken geben ihren Sonderstatus auf und werden zu gewöhnlichen Geschäftsbanken. Am 26. September bricht auch die größte US-Sparkasse Washington Mutual zusammen. Die US-Regierung kündigt darauf hin ein Rettungspaket in Höhe von 700 Mrd. US-Dollar an.

Finanzkrise 2008: Die Bankenkrise erreicht Europa

Am 9. September 2008 erreicht der Dominoeffekt Europa. Die Regierungen von Belgien, Luxemburg und den Niederlanden übernehmen für 11 Mrd. Euro große Teile des strauchelnden Konzerns Fortis. In Großbritannien wird die Hypothekenbank Bradford & Bingley verstaatlicht. Frankreich, Belgien und Luxemburg retten den Immobilienfinanzierer Dexia vor der Pleite. In Deutschland schnüren der Bund, Banken und Finanzaufsicht ein milliardenschweres Finanzierungspaket für den angeschlagenen Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate und beschließen, mit 35 Mrd. Euro zu bürgen.

Ausführlichere Informationen zur Finanzkrise 2008 sind im hier angebotenen Buch zu finden.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Auswirkungen der Finanzkrise

In Anbetracht der heute sehr engen Vernetzung der internationalen Finanzmärkte stellen marktübergreifende Krisen ein realistisches Risiko dar. Die von den Vereinigten Staaten von Amerika ausgehende Hypothekenkrise erreichte jedoch weit verheerendere Ausmaße als zunächst angenommen. Die Auswirkungen der Finanzkrise reichen weltweit.

Auswirkungen der Finanzkrise: Globalisierte Finanzmärkte

Aufgrund des Engagements zahlreicher internationaler Geldinstitute in Geschäfte mit kreditbesicherten Wertpapieren war es möglich, die von den US-amerikanischen Banken vergebenen Subprimekredite auf globaler Ebene zu verteilen. Mit eintretendem Zahlungsausfall der Kreditschuldner weitete sich der daraufhin einsetzende Dominoeffekt auf die Finanzmärkte in der gesamten Welt aus. Die Finanzkrise hat in Ihren Auswirkungen gezeigt, wie stark die Weltwirtschaft heute globalisiert und verknüpft ist.

Auswirkungen der Finanzkrise: Deutscher Exportmotor stottert

Nicht zuletzt wurde der deutsche Bankensektor von den Auswirkungen erfasst. Durch das folgende Überschwappen der Hypothekenkrise auf die Realwirtschaft wurde letzt-endlich auch die deutsche Ökonomie in Mitleidenschaft gezogen. in der Exportwirtschaft so erfolgreiche deutsche Industrie musste erfahren, wie sehr sie von globalen Entwicklungen abhängig ist.

Auswirkungen der Finanzkrise: Buch

Das gerade erschienene Werk von Zobler/Bölscher (Chronologie, Ursachen und Auswirkungen der Finanzkrise – Vom amerikanischen Immobilienboom zum globalen Bankencrash) erläutert, wie die Krise derartige Ausmaße annehmen konnte und wo speziell Ursachen zu suchen sind. Darauf aufbauend wird analysiert, welche Auswirkungen sich aus den Turbulenzen für den deutschen Finanzsektor und die Realwirtschaft ergeben. Anschließend erfolgt eine Diskussion der erfolgten wirtschaftspolitischen Reaktionen auf die Hypothekenkrise. Insbesondere wird dabei das von der deutschen Bundesregierung verabschiedete Finanzmarktstabilisierungsgesetz analysiert. Abschließend wird erörtert, welche Maßnahmen innerhalb der deutschen Bankenregulierung ergriffen werden könnten, um Finanzmarktturbulenzen zukünftig effektiv entgegnen zu können.